EuroSkills 2016: Wettbewerb der Maurer

Für Wulfes war es der erste Wettbewerb. Der 20jährige, der derzeit seine Meisterausbildung abschließt, war bis 2014 bei Dammeyer Bauunternehmen GmbH & Co. KG in Harsum ausgebildet worden. Als Dritter der Deutschen Meisterschaft 2015 hatte er sich in einem Ausscheidungswettbewerb für den Start in Göteborg qualifiziert. „Ich gebe zu, dass ich im Vorfeld und auch während des Wettbewerbs ein aufgeregt war. Es war ein hammergeiles Gefühl, als der Wettbewerb abgepfiffen wurde. Wir haben hart und intensiv gearbeitet; schade, dass es nicht für eine Medaille gereicht hat.“ Deutscher Experte und Chefexperte im Wettbewerb der Maurer war Kai-Uwe Holtschmidt, Leiter der Ausbildungsstätte der Bauinnung München. Maurermeister Sebastian Wichern, beschäftigt im elterlichen Betrieb in Deinstedt-Malstedt in Niedersachsen, bereitete Wulfes als Co-Trainer auf den Wettbewerb vor.

Die Maurer mussten in 18 Zeitstunden an den drei Wettbewerbstagen zwei Mauerwerksmodule mit schwedischen Motiven errichten. Dabei wurden verschiedene Klinkerformate und Klinkerfarben verwendet. Beim ersten Modul handelte es sich um die Göteborger Fischhalle „Feskekörka“. Die Konstruktion war fast zwei Meter hoch und umfasste drei Spitzbögen, dazu musste vor dem Wettbewerb die Schalung gebaut werden. Beim zweiten Modul wurde das rotweißgestreifte Hochhaus „Skanskaskrapan“ am Fluss Göta nachgebildet, hierbei gab es viele Vor- und Rücksprünge im Mauerwerk. Insgesamt waren rund 450 Steine zu versetzen, die zuvor von den Teilnehmern selbst geschnitten werden mussten. Es kam wie immer auf Präzision und Maßgenauigkeit an. Die Teilnehmer erfuhren die genaue Aufgabe erst zum Beginn des Wettbewerbs.